Teezubereitung und ihre Goldregeln: In der chinesischen traditionellen Teekunst ist das reine Quellwasser die wichtigste Komponente jeder Teezeremonie. An die zweite Stelle stellen die Chinesen die passende Wassertemperatur und erst dann kümmern sie sich um die Auswahl des Teeblattes.
Heute geht es um das zweite Geheimnis der richtigen Teezubereitung – die optimale Wassertemperatur.
In der modernen Teewelt existiert eine breite Sortenvielfalt. Von leichten Wiesenkräutern bis zum kräftigen, gereiften Pu Erh Tee – jeder Teekenner findet heutzutage alles, was sein Teeherz begehrt. Dabei ist die Anzahl der zubereiteten Teegetränke weitaus größer als die Sortenpalette selbst.
Wenn ein angehender Teekenner einmal feine Grüntee-Blätter in den Händen hält, sie in die Teekanne legt und den Tee wie gewohnt mit sprudelnd kochendem Wasser übergießt, dann vernichtet er kurzerhand edle Blätter. Der Tee schmeckt bitter. Mit Ärger wird sich unser Teefreund an das Versprechen des Herstellers erinnern, ihm eine Tasse leichten und erfrischenden grünen Tees servieren zu wollen. Denn sein Teegetränk hat mit der Beschreibung des Tees nichts Gemeinsames – keine Frische, kein Aroma, kein Aprikosengeschmack.
Jeder Teetrinker sollte wissen, welche Wassertemperatur seine Lieblingsteesorten benötigen. Ist das Wasser übermäßig heiß, so bittert der Tee schnell nach. Bei zu kühlem Wasser kann der Tee sein Aroma nicht vollständig entwickeln und seine wertvollen Inhaltsstoffe nicht abgeben.
Folgende Grundregeln gelten bei der Zubereitung der meisten Teesorten:
Schwarztee 90°C-95°C
Oolongtee 75°C -85°C
(Stark fermentierte Oolong Tees können mit deutlich heißerem Wasser aufgegossen werden.)
Chinesischer Grüntee 70°C -85°C
(Bei chinesischen Grüntees ist die Anbaulage entscheidend. Je höher die Anbaulage, desto sensibler ist der Tee.)
Pu Erh Tee 70°C -80°C
Weißer Tee 70°C
Japanischer Grüntee 60°C
Hat denn jeder Teetrinker ein Thermometer in der Küche, um die Wassertemperatur in seinem Wasserkocher zu messen? Vermutlich, nein. Benutzen die Chinesen immer ein Thermometer, wenn sie ihren grünen Tee zubereiten? Unwahrscheinlich.
Erfahrene Teetrinker bedienen sich folgenden Faustregeln zur Bestimmung der Wassertemperatur und machen sich somit den Prozess der Teezubereitung viel einfacher.
Das Wasser sollte kurz aufkochen (ca. 95°C) und dann auf benötigte Temperatur abgekühlt werden. Man lässt das Wasser für eine bestimmte Zeit im Wasserkocher mit geschlossenem Deckel stehen.
Nach einer Minute beträgt die Wassertemperatur ca. 80°C, nach 3-4 Minuten – ca. 70 °C.
Nach 8-9 Minuten sinkt die Wassertemperatur auf 60°C.
Zum Zeitmessen bei der Teezubereitung benutzt man zuerst eine einfache Küchenuhr. Später hat man die benötigte Zeit einfach im Gefühl. Erfahrung macht schlau.
Genussvolles Teetrinken wünscht das Teekenner-Team!